In den ersten Jahrhunderten dürfte Großengersdorf kirchlich unabhängig gewesen sein, denn selbst im Pillichsdorfer Pfarrgedenkbuch wird die Zugehörigkeit Engersdorfs
zur "Mutterpfarre" Pillichsdorf erst ab 1350 angegeben. Wahrscheinlich herrschte damals - wie heute - die Tendenz zur Zentralisierung vor. Damit begann jedoch auch ein Jahrhunderte dauernder Kampf um
die Unabhängigkeit der Pfarre Großengersdorf, der endlich im Juli 1783 durch Fürsprache des Pfarrers von Ulrichskirchen zum Erfolg führte.
Das Hofdekret über die Errichtung einer Pfarre in Großengersdorf wurde von Kaiser Josef II am 24. Oktober 1783 ausgestellt. Am 2. Mai 1784 wurde Großengersdorf endgültig zur Pfarre erhoben.
Der Turm, der wahrscheinlich schon mehr als 600 Jahre alt ist, wurde 1807 durch einen Orkan sehr stark beschädigt. 1861 erlitt der Turm abermals Schaden durch heftige Stürme. 1894 wurde der Turmhelm abgetragen, das Mauerwerk wieder erhöht und mit färbigglasierten Ziegeln gedeckt. Die Höhe des Kirchturms beträgt 42 m.
Das Gotteshaus war zuerst sicher aus Holz, da dieser Baustoff reichlich vorhanden war. Ob es an der Stelle der jetzigen Kirche gestanden ist und wie es aussah, wissen
wir nicht.
Unbestimmt ist auch die Bauzeit des wuchtigen Wehrturms und des Presbyteriums, der Nordturm wird noch als mittelalterlich (vor 1500) bezeichnet, das gotische kreuzrippengewölbte Presbyterium dürfte
am Anfang des 15. Jahrhunderts entstanden sein.
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